Neubau Bürogebäude Lui House, Herford

PROJEKTTYP

Bürogebäude

BGF

2.010 m²

BAUHERR

Lana Holdig GmbH

Lage.

Im Spannungsfeld zwischen dem Marta-Museum von Frank O Gehry, der Elsbach Wäsche Fabrik – einem Industriedenkmal der 20er Jahre – das heute als Büro – und Geschäftshaus genutzt wird und dem Steigenberger Intercityhotel, ist das 4-geschossige Bürogebäude entstanden. Das Gebäude bietet, neben reinen Büroflächen, Platz für ein Café, mehrere Konferenzflächen, eine Lounge, Co-Workingbereiche und ein creativ-lab.

Architektur.

Materialien.

Das Energiekonzept beruht auf einem ganzheitlich, nachhaltigem Ansatz, der gerade die LifeCycle-Kosten im Blick hat. Das Gebäude bezieht, außer zur Spitzenabdeckung, nur Trinkwasser. Der benötigte Strom wird über eine 16,5 KWp Photovoltaikanlage selbst produziert. Beheizt und gekühlt wird das gesamte Gebäude über zwei Wärmepumpen, die an einer Tiefengeothermie-Anlage angeschlossen sind. Die Anlage besteht aus 11 Tiefen-Bohrungen a 100 m Tiefe. Zum Kühlen werden sämtliche Betondecken aktiviert. Das bedeutet, dass ähnlich dem Prinzip einer Fußbodenheizung, kaltes Wasser durch die Betondecken fließt und diese über Strahlung die Kälte in den Raum abgeben. Eine Fußbodenheizung stellt das Heizen der Räumlichkeiten sicher. Die Lüftungsanlage, die für die Be- und Entlüftung des Lui House verantwortlich ist, hat eine Wärmerückgewinnungsgrad von über 90%. Die Fortluft wärmt die Frischluft über einen Kreuzwärmetauscher auf. Über eine sonnenstandsgeführte Zentralsteuerung wird die Verschattungsanlagen der Fenster automatisch geschaltet. Zusätzlich lässt sich jedes Fenster separat steuern. Hinter "Smart light" verbirgt sich eine Bluetooth gesteuerte Beleuchtungsanlage, die eine individuelle Beleuchtung der Räume ermöglicht. Dazu gehören Funktionen, wie Dimmen, Faden, das Einstellen der Lichtfarbe, sowie das Erstellen von charakteristischen Szenarien, die pro Geschoss über ein iPad bedient werden können. Weitere Features sind 2 E-Ladestationen für PKW’s und für E-Bikes. Nachhaltigkeit. Bei der Wahl sämtlicher Materialien sind die Aspekte Langlebigkeit, Lebenszykluskosten und Cradle to Cradle Bedingung gewesen.Das Lui House ist das erste Objekt seiner Art in der gesamten Region, das japanische Toiletten mit Dusch-Wc´s vorhält, um den Verbrauch an Toilettenpapier einzusparen.
Die Architektur interpretiert zeitgemäß die Backsteinkultur der 20/30 Jahre. Der in Dänemark individuell für das Projekt gefertigte Stein lebt von seiner orange-roten Mischung und den Manganeinstreuungen vor dem Brennprozess. Besonderes Gestaltungsmerkmal der Fassade ist die Mörteltasche, des eigentlich falsch herum vermauerten Ziegels. Die Sockelzone hebt sich, bestehend aus der glatten Rückseite des Steines, optisch ab. Herausfordernd war die Umsetzung eines „Ganzstein-Verbandes“. Die Gebäude-, Fenster- und Pfeilermaße ordnen sich dem Prinzip unter, so dass ausschließlich ganze Steine vermauert wurden. Die frei auskragenden Stahlplattendächer unterstreichen die Anlehnung an eine Industrie-Architekturkultur.

Eckdaten.

Projekttyp: Bürogebäude
Adresse: Luisenstraße 4, 32052 Herford
Mitarbeiter: K. Monke, I. Böker, Y. Kleimann, L. Bartnick
Bauherr: Lana Holdig GmbH
Grundstücksgröße: 868 m²
Bruttogrundfläche: 2.010 m²
Leistungsphasen: 1 - 9
Eröffnung: 2020
Fotos: LT Architekturfotografie